Ich habe länger überlegt, ob ich den Prolog der Geschichte hier veröffentlichen soll, denn zusammen mit einigen anderen Beiträgen auf dieser Seite ist das schon ein ganz schöner Spoiler. Aber der Prolog ist für Euch vielleicht eine noch größere Entscheidungshilfe als der Klappentext, wird hier doch bereits das Monster enthüllt, das die ganze Geschichte antreibt.
Prolog.
Zum Ende des Pleistozäns vor nun fast zwölftausend Jahren erwärmte sich das Klima und die lange Eiszeit endete. Die mächtigen Gletscher, die sich über die letzten hunderttausend Jahre immer tiefer in die gemäßigten Breiten der Erde geschoben hatten, begannen zu schmelzen und die Meeresspiegel stiegen wieder an. Riesige Eisstauseen, die die Landschaft Westsibiriens und Nordamerikas beherrschten, wurden durch die abschmelzenden Eismassen bis zum Überlaufen gefüllt und die ansteigenden Temperaturen ließen die Eismauern immer dünner und brüchiger werden.
Eine globale Katastrophe bereitete sich vor.
Zu dieser Zeit näherte sich aus der Tiefe des Raums mit vierhundert Kilometern pro Sekunde unaufhaltsam ein Unheil der Erde auf seiner elliptischen Bahn um die Sonne. Das Objekt, trotz seiner zerstörerischen Kraft nicht größer als eine Orange, riss ein feuriges Loch in die dünne Atmosphäre der Erde, bevor es im Norden des heutigen Kasachstan auf den vereisten Boden traf. Es durchschlug die Erde wie eine Gewehrkugel ein Blatt Papier und trat nach knapp einer halben Minute ungebremst in Nordamerika in der Nähe des heutigen Toronto wieder aus. Die verheerenden Schockwellen dieser globalen Katastrophe durcheilten die Erdkruste und erreichten eine Stärke von zwölf und mehr auf der heutigen Richterskala.
Die Eisbarrieren, die die aufgestauten Seen umgaben, brachen und über Jahrtausende angesammelte Wassermassen bahnten sich ihren alles vernichtenden Weg. Der nordamerikanische Eissee ergoss sich in den Atlantik und mehrere hundert Meter hohe Flutwellen trafen auf die Küsten Europas, Afrikas und Südamerikas. Der riesige Gletschersee, der sich über tausende von Kilometern im westsibirischen Tiefland erstreckt hatte, brandete über den Aralsee, überflutete das Kaspische und das Schwarze Meer, bis sich die Wassermassen schließlich unaufhaltsam ins Mittelmeer ergossen.
Die große Zivilisation, die zu dieser Zeit den fruchtbaren Norden des afrikanischen Kontinents besiedelte, fand in den sich gegenseitig verstärkenden Flutwellen, die aus dem Atlantik und aus dem Schwarzen Meer in das Mittelmeer hereinbrachen, ein jähes, wenn auch weder unerwartetes noch unvorbereitetes Ende.